Sprache und Bewegung haben also eine expressive, aber auch eine instrumentelle Funktion – sie sind Medium der Mitteilung und des Ausdrucks und ebenso Werkzeug des Handelns. Sprache und Bewegung sind demnach zwei wesentliche Dimensionen der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung, die zwar in ihrer Entwicklung getrennt voneinander betrachtet werden können, die sich gleichzeitig aber in Abhängigkeit voneinander entfalten und sich gegenseitig beeinflussen. (Prof. Dr. Renate Zimmer)
Hintergrund
Sprache und Bewegung sind bei Kindern wesentliche Mittel der Erkenntnisgewinnung, die in einem engen Bezug zueinander stehen. Im Sinne einer bewegungsorientierten Sprachförderung brauchen Kinder eine anregende Umwelt, in der spielerische Sprach- und Bewegungsanlässe zum Handeln ermuntern. Diesen Erkenntnissen steht die Erfahrung gegenüber, dass Bewegungselemente bei der konventionellen Vorlese- und Erzählarbeit in Bibliotheken, Kindertageseinrichtungen und Schulen nur eine relativ geringe Beachtung finden und die Synergieeffekte einer Zusammenarbeit der einzelnen Institutionen bislang nicht ausreichend genutzt wurden.
Bewegte Geschichten
Ziel des Projektes “Geschichten bewegen – neue Wege einer lebendigen Vorlese- und Erzählkultur” soll es daher sein, die Konzeption und Ausgestaltung von Vorlese- und Erzählsituationen in den genannten Einrichtungen, bezogen auf verschiedene Entwicklungs- und Altersstufen der Kinder gründlich zu reflektieren und mit Blick auf eine stärkere Einbeziehung von bewegungs- und handlungsorientierten Elementen zu erweitern. Im Rahmen des Projektes werden die vorhandenen Fachkompetenzen aus unterschiedlichen Bildungsbereichen stärker gebündelt und vernetzt. Hierzu werden im Rahmen des Projektes zum einen in einem interdisziplinären Diskurs institutionsübergreifende Fortbildungsmodule entwickelt. An dieser Curriculumentwicklung nehmen Fachkräfte aus den Bereichen Kindertageseinrichtung, Bibliothek, Erwachsenenbildung und Hochschule teil. Zum anderen werden institutionsübergreifende Netzwerke, bestehend aus Bibliotheken, Kindertageseinrichtungen und Grundschulen, in vier verschiedenen Regionen gebildet. Die Netzwerkmitglieder werden an den neu entwickelten Fortbildungsmodulen teilnehmen, ihre dort erworbenen Kenntnisse mit Hilfe einer Praxisbegleitung in ihrem jeweiligen Arbeitsfeld erproben und die gemachten Erfahrungen in der Arbeit mit den Kindern bei den Netzwerktreffen mit den anderen Mitgliedern reflektieren.
Die Geschichtenfabrik arbeitete, in Zusammenarbeit mit der Geschichtenhändlerin, an der Entwicklung der Fortbildungsmodule, der Praxisbegeleitung, und der Dokumentation.
Projekt
Projektträger: Historisch- Ökologische Bildungsstätte (HÖB) in Papenburg
Kooperationspartner: Universität Osnabrück, Gemeindebücherei Westoverledingen, Kinderbildungsstätte Noah/ Papenburg, Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und Bibliotheken in Buxtehude, Melle, Georgsmarienhütte und Westoverledingen.
Wissenschaftliche Begleitung: Universität Osnabrück, Fachgebiet Sportwissenschaft Prof. Dr. Renate Zimmer.
Das Projekt wird gefördert durch:
- NIFBE “Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V”
- Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur